1922 - 1925

 

 

 

15.Jan.

1922

Der Gau-Turntag beschließt die Zweiteilung des alten Sieg-Rheingaus in den Gau Köln und den Gau Sieg-Rhein, der dann weiter in 4 Bezirke unterteilt wird. Erster Gau-Vorsitzender wird der Bonner Fritz SCHRÖDER.

18.Jan.

1922

Auszug aus einem Erlaß des Unterrichts-Ministeriums : Bei trockenem und einigermaßen windstillem Wetter kann an Schulen ohne Turnhalle im Winter im Freien geturnt werden.

02.Apr.

1922

Der nach Siegburg eingeheiratete Kölner Jean KASTENHOLZ (Siegburger TV) belegt bei den Deutschen Waldlauf-Meisterschaften in Dresden den 5. Platz.

20.Apr.

1922

Die deutsche Turnerschaft veröffentlicht folgende Entschließung : " Da mit ….und der deutschen Behörde für Leichtathletik eine Einigung unter Wahrung der vollen gegenseitigen Gleichberechtigung nicht zu erreichen ist, ist der Beitritt von Abteilungen der Turnvereine zur deutschen Sportbehörde für Leichtathletik zu verbieten."

01. Mai

1922

Die deutsche Sportbehörde für Leichtathletik veröffentlicht daraufhin folgende Richtlinie : "Für alle leichtathletischen Veranstaltungen des Deutschen Turnerbundes wird, soweit sie nicht von der deutschen Sportbehörde genehmigt sind, Teilnahmeverbot erlassen. Alle Vereine, die sich an vorgenannten Veranstaltungen beteiligen, werden disqualifiziert und für ein halbes Jahr gesperrt."

01. Mai

1922

Die Fußballabteilung des Spielvereins 1905 Troisdorf und der Turnverein der Mannstaedt-Werke fusionieren zum SSV 05 Troisdorf, die Leichtathleten starten aber weiterhin für die Ursprungsvereine.

 

1922

Das Speergewicht für die Frauen wird auf 600 g verringert. Bis dahin hatten auch die Frauen mit dem 800 g-Speer geworfen.

07. Mai

1922

Mit dem erstmals für Bonn laufenden Walter UFER sowie GRÜN, SCHNEIDER, ESCH, GUNZ, OBLADEN und DEWALD gewinnt der Bonner FV in 5:00,6 min die 2.100 m lange erste Auflage der Schloßparkstaffel in Brühl.

11. Mai

1922

Zusammenschluß der Fußballer des Bonner TV mit der Vereinigung für Rasenspiele, später TuRa Bonn genannt. Die Leichtathleten starten aber weiter für den BTV.

11.Jun.

1922

Beim Internationalen Sportfest in Frankfurt stellt die 3 x 1000 m-Staffel des Bonner FV in der Besetzung GRÜN, ESCH und UFER in 8:12,0 min einen Westdeutschen Rekord auf.

26.Jun.

1922

In Berlin beginnen die Deutschen Kampfspiele. Sie sollten als Ersatz für die Olympischen Spiele dienen, bei denen die Deutschen nicht starten durften. Erstmalig starten Leichtathleten der Deutschen Sportbehörde, der Deutschen Turnerschaft und der Arbeitersportler, die sich ansonsten gegenseitig boykottieren,  bei einer gemeinsamen Meisterschaft.

01.Jul.

1922

Urban de WELDIGE (Bonner FV) belegt bei den Deutschen Kampfspielen in Berlin mit 13,99 m den 4. Platz im Dreisprung.

02.Jul.

1922

Beim Nationalen Wettgehen über 25 km in Elberfeld belegt Ludwig ELZE (Kraftsport-Verein Godesberg) den 4. Platz mit 2:44 std.

16.Jul.

1922

Der Kölner Carl ZÖRNER, später Torhüter der deutschen Fußball-National-Mannschaft, wird in Darmstadt für die Uni Bonn der erste deutsche Hochschulmeister. Er gewinnt nicht nur die 100 m, sondern vor Josef JÖRISSEN (Uni Bonn, früher Bonner FV) auch die 200 m. Mit der 4 x 100 m- und der Schwedenstaffel kommt er auf 4 Hochschul-Titel.

16.Jul.

1922

Bei den Rheingaumeisterschaften in Siegburg gewinnen die Einheimischen KASTENHOLZ (10.000 m) und BORNÉ (Stabhoch) die Titel. Borné stellt dabei mit 3,20 m den Kreisrekord ein. Ebenfalls 2 Titel gehen nach Bonn, UFER (BFV) gewinnt die 1500 m, KRUTWIG (ATV) den Hochsprung der Damen.

22.Jul.

1922

Westdeutscher Meister im Weitsprung der Schwerathleten in Bad Ems wird NICOLAI (Kraftsportverein Bonn-West) mit 6,30 m.

30.Jul.

1922

Als 2. der Westdeutschen Meisterschaften in Bochum nimmt mit dem Siegburger ZIMMERMANN erstmals ein Kreis-Athlet an einem 400 m-Hürdenlauf teil (64,9 sec). Für eine Wertung des Laufes dürfen nicht mehr als 2 Hürden umgeworfen werden.

06.Aug.

1922

Der Turner Friedrich NICOLAUS (TV Königswinter) siegt beim Venusbergfest in Bonn in 51,9 sec über 400 m und steht damit am Jahresende auf Platz 15 in Deutschland.

 

 

Bei der gleichen Veranstaltung läuft Anna KRUTWIG (ATV Bonn) die 100 m innerhalb eines Dreikampfes aus 100 m, Hoch und Kugelschocken in 13,0 sec und steht damit auf einem geteilten 4. Platz in der Deutschen Bestenliste. Im Kugelschocken mit der 5 kg-Kugel erreicht sie 12,20 m.

19.Aug.

1922

Die erste Endlauf-Plazierung bei einer deutschen Stadion-Meisterschaft erringt die 3 x 1000 m-Staffel des Bonner FV mit Walter UFER, GRÜN und Carl PLATE. Duisburg war ja auch von Bonn aus leicht zu erreichen. UFER hat auch den Endlauf über 1500 m am nächsten Tag erreicht, kommt aber nicht ins Ziel.

20.Aug.

1922

Am gleichen Tag veranstaltet der SV Niederkassel eine 2.800 m-Staffel für 8 Läufer. Zweck der Veranstaltung ist es, ländliche Vereine für die Leichtathletik zu bewegen. Es siegt der Kölner BC in 6:30,1 min.

03.Sep.

1922

Auch der TV Wolsdorf veranstaltet einen Staffellauf "Rund um die Wolsberge", der vom Siegburger TV gewonnen wird

10.Sep.

1922

Als 3. beim Erpeler Bergfest überspringt 400 m-Läufer Friedrich NICOLAUS (TV Königswinter) 3 m mit dem Stab.

01.Okt.

1922

48 Städte-Staffeln mit je 11 Läufern, 1 Schwimmer und 3 Radfahrern nehmen bei den 1. Rheinischen Heimatspielen im Siebengebirge an der 10 km-Staffel von der Godesburg zur Spitze des Drachenfels teil. Es siegt Düsseldorf vor Köln, Münster und Bonn. Die bekanntesten Bonner Läufer sind 500 m-Läufer Hans ESCH, 600 m-Läufer Carl PLATE, 1000 m-Läufer Walter UFER und Schlußläufer DEWALD.

15.Okt.

1922

Mittelrheinmeister im 25 km-Gehen in Godesberg wird Josef MAHLBERG (Wanderclub Gut Weg Bonn) in 2:32 std. Der erst 12jährige Toni NEUKIRCHEN geht 2:54 std.

 

 

 

10.Feb.

1923

Der General-Anzeiger teilt mit, daß "der Not der Zeit gehorchend" nur noch dann auf sportliche Veranstaltungen hingewiesen wird, wenn der Verein gleichzeitig in einer Anzeige auf diese Veranstaltung hinweist.

02.Apr.

1923

Hinter dem Weltmeister Hermann Müller (Berlin) und dem deutschen Meister Heinz Rodenbrücher (Duisburg) belegt Heinrich NEUHALFEN (Siegfried Bonn) beim nationalen 25 km-Gehen in Bonn den 3. Platz.

29.Apr.

1923

Beim ersten Gehwettbewerb "Quer durchs Aggertal" über 26 km belegt Heinrich NEUHALFEN den 2. Platz in 2:33:24 std. Bei den Junioren taucht zum ersten Mal Konrad DITZ (beide Siegfried Bonn) als Sieger auf.

01. Mai

1923

Zum ersten Mal wird beim Stabhochsprung ein Einstichkasten verwendet.

29. Mai

1923

Auf Veranlassung des städtischen Amtes für Leibesübungen findet in Bonn erstmals ein Übungsleiterlehrgang statt. Die Leitung hat der Trainer des Bonner FV Hans ESCH. Die Kosten betragen 500 Reichsmark.

10.Jun.

1923

Bei den Gaumeisterschaften der Jugend in Godesberg wird Andreas Maus (Kraftsport-Verein Siegfried Bonn-Süd) Sieger im 100 m-Lauf. 15 Jahre später stößt er die Kugel fast 14 m.

08.Jul.

1923

Beim Sportfest des KT 43 Köln kommt Albert KILP (VfL Siegburg) als Sieger des 5000 m-Laufs mit 16:29,4 min bis auf 5 sec an den Kreisrekord von Jean KASTENHOLZ heran.

08.Jul.

1923

Das mit großem Aufwand für den gleichen Tag in Bonn geplante Bezirkssportfest der DJK muß ausfallen, weil die Hohe Interalliierte Rheinland-Kommission die Genehmigung verweigert hat.

16.Jul.

1923

Einzige Teilnehmer des Kreises an den Leichtathletik-Wettkämpfen beim deutschen Turnfest in München sind Albert KILP und Jean KASTENHOLZ (Vfl Siegburg) über 5000 m. Sie belegen die Plätze 5 und 6, die nicht übermittelten Zeiten liegen bei etwa 16:30 min. Da sie keine Erlaubnis erhalten hatten, die Grenze der französischen Besatzungszone legal zu überqueren, mußten sie zunächst auf Schleichwegen bei Hennef den unbesetzten Teil des Rheinlands erreichen.

28.Jul.

1923

Bei den Westdeutschen Meisterschaften  in Köln wird Paul ZIEGLER (TV Königswinter) Vizemeister über 10.000 m in 34:53 min und kommt bis auf 8 sec an den Kreisrekord von Jean KASTENHOLZ (Siegburger TV), der 3. wird, heran. Walter UFER (Bonner FV) als 2. über 1500 m verfehlt seinen eigenen Kreisrekord nur um 6/10 sec.

19.Aug.

1923

Frl. AUWEILER (TV Grau-Rheindorf) stößt anläßlich der Bonner Festspiele als erste aus dem Kreis die 5 kg-Kugel über 8 m.

24.Aug.

1923

Der General-Anzeiger meldet, daß in Zukunft auch im Ausland erzielte Bestleistungen als deutsche Rekorde anerkannt werden können, allerdings nur, wenn mindestens 1 deutscher Kampfrichter dabei ist.

01.Sep.

1923

Für rechtsrheinische Leichtathleten wird es teuer, Sportfeste in Bonn mitzmachen. Es wird pro Person ein Brückengeld von 5000 Mark fällig, ab 15. September sogar von 10.000 Mark.

16.Sep.

1923

Der Kölner Oberbürgermeister Konrad ADENAUER (Rhöndorf) weiht das Müngersdorfer Stadion, das in diesen Ausmaßen einmalig in Deutschland ist, ein. Zum Einweihungs-Sportfest ist unverständlicherweise kein Bonner Sportler eingeladen worden. Man hatte wohl Angst, die im Rheinland führenden Bonner könnten alle Ehrenpreise gewinnen.

01.Nov.

1923

Die Leichtathletik-Abteilungen der Turnvereine müssen sich bis zu diesem Tag für eine Mitgliedschaft in der Deutschen Sportbehörde oder der Deutschen Turnerschaft entscheiden. Ab 1924 gibt es deshalb getrennte deutsche Meisterschaften für "Turner" und "Sportler" (sog. reinliche Scheidung). Obwohl kaum ein Verein mit dieser sog. reinlichen Scheidung einverstanden ist, entscheidet sich der Vorstand des STV für die Mitgliedschaft in der Deutschen Turnerschaft. Die Langstreckler des Siegburger TV gründen daraufhin am 27. Januar 1924 einen neuen Verein, den VfL Siegburg, der sich der Deutschen Sportbehörde anschließt.

18.Nov.

1923

Die Westdeutsche Meisterschaft im 10 km-Bahngehen gewinnt Heinrich NEUHALFEN (Siegfried Bonn). Auf dem 3. Platz folgt der 20jährige Konrad DITZ. Zeiten sind leider nicht bekannt.

01.Dez.

1923

Die dauernde Geldentwertung ist ein riesiges Problem für das Vereinsvermögen. Viele Vereine legen das Geld wertbeständig in Naturalien an. So heißt es z.B. im Kassenbericht des TV Neunkirchen : "Kassenbestand 210 kg Weizen".

02.Dez.

1923

Als überragend wird der deutliche Sieg des Siegburger TV über den Kölner SC 99 beim 3000 m-Mannschaftslauf in Köln in der Presse dargestellt. KASTENHOLZ, ZIMMERMANN und SCHLEMMER gewinnen in 10:24,1 min.

19.Dez.

1923

Der Bonner Turnverein beschließt, daß er an der Mitgliedschaft in der deutschen Turnerschaft festhalten will, aber nicht bereit ist, Athleten oder Abteilungen, die dem Westdeutschen Spielverband angehören, aus dem Verein auszuschließen, wie es die DT verlangt.

 

 

 

02.Jan.

1924

Der Sport hat inzwischen derart an Bedeutung gewonnen, daß der General-Anzeiger ihm ab 1924 erstmals täglich eine ganze Seite widmet, allerdings findet man nur die Leichtathletik-Ergebnisse der Fußballvereine unter "Leichtathletik", die der Turnvereine stehen nach wie vor unter "Turnen".

08.Jan.

1924

Heinz CAVALIER hebt in Berlin die Fachzeitschrift "Der Leichtathlet" aus der Taufe.

27.Jan.

1924

Gründung des VfL Siegburg.

05.Apr.

1924

Zur Bedeutung des neu aufkommenden Frauenturnens schreibt der General-Anzeiger : "...jedoch soll niemals der Wettkampf der Sinn und das Ziel des Frauenturnens werden, wenn er ja auch nicht zu verwerfen ist."

05. Mai

1924

Die Deutsche Reichszeitung enthält zum ersten Mal eine eigene Sportseite.

25. Mai

1924

In Bad Honnef wird der neue Sportplatz auf der Insel Grafenwerth eingeweiht, der auch von einer 300 m langen Laufbahn umrundet wird.

01.Jun.

1924

Der SSV Godesberg weiht seinen neuen Sportplatz an der Arndtstraße ein.

01.Jun,

1924

Am gleichen Tag verbessern REINHARDT, KÖCKRITZ und UFER (Bonner FV) hinter dem Karlsruher SC den Westdeutschen Rekord in der 3 x 1000 m-Staffel auf 8:08,2 min.

15.Jun.

1924

Die beste Leistung beim Bezirkssportfest der DJK-Vereine auf dem Kölnplatz erreicht LOMMERZHEIM (DJK Adler 09 Bonn) mit 11,98 m im Dreisprung.

20.Jun.

1924

Der aus Düren gewechselte Walter UFER (Bonner FV) läuft in Koblenz 4:09,5 min über 1500 m. Das bedeutet Platz 3 in der Deutschen Bestenliste. Sein Trainer ist der westdeutsche 800 m-Rekordhalter Hans ESCH.

29.Jun.

1924

Beim Jubiläumssportfest in Berlin bleibt die westdeutsche 3 x 1000 m-Verbandsstaffel mit 7:43,6 min 8 sec unter dem deutschen Rekord. Startläufer ist der Bonner Walter UFER.

29.Jun.

1924

Rheingaumeister über 5000 m wird in Düsseldorf Albert KILP (VfL Siegburg) in 16:33,4 min. Das Speerwerfen der Damen gewinnt die nach Köln gewechselte Mimi CHRISTEN (früher Siegburger TV).

06.Jul.

1924

In Köln Müngersdorf treffen sich die 12 Gaue des rheinischen Turnkreises erstmalig zu einem Gau-Wett-Turnen. Der Gau Rhein-Sieg belegt zwar nur den 10. Platz, aber beste Einzel-Turnerin im gemischten Neunkampf wird Aenne KRUTWIG (ATV Bonn).

20.Jul.

1924

Beim akademischen Olympia (heute deutsche Hochschulmeisterschaften) in Marburg wird SCHEBEN (Uni Bonn) 4. über 100 m (Vorlauf 11,1 sec). Alle anderen Leichtathleten müssen ihre Meldung zurückziehen, da alle zeitlich parallel im Schlagballspiel, in dem die Uni Bonn deutscher Meister wird, eingesetzt sind.

27.Jul.

1924

Die beste Leistung bei den Bezirksjugendmeisterschaften in Siegburg erzielt Robert FISCHER (TuS Oberkassel) mit 11,4 sec über 100 m.

06.Aug.

1924

Beim Vergleichskampf der besten deutschen Leichtathleten mit den amerikanischen Olympia-Teilnehmern in Berlin steigert sich Walter UFER (Bonner FV) als 3. des 800 m-Laufs auf 1:58,1 min und ist damit in diesem Jahr der 2. Deutsche unter 2 min.

08.Aug.

1924

Walter UFER ist auch der erste Kreisathlet, der in einem Endlauf bei einer Deutschen Meisterschaft steht (800 m).

10.Aug.

1924

Im seltenen 2000 m-Gehen erzielt Ludwig ELZE (Godesberg) beim Nordwestdeutschen Arbeiter-Turn- und Sportfest in Bielefeld als Zweiter 10:33,4 min.

17.Aug.

1924

Der 18jährige Richard CLAUS (SpVgg Eitorf-Kelters), Vater der Eitorfer Speerwerfer Dirk und Axel Claus, ist der erste Athlet des alten Siegkreises, der mit 6,04 m beim Jugendsportfest in Bonn die 6 m überspringt. Am 12.10. steigert er sich auf 6,25 m.

23.Aug.

1924

Bei den erstmals ausgetragenen deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der DJK in Frankfurt erringt der Abteilungsleiter Paul SCHEMUTH von DJK Adler 09 Bonn die Bronze-Medaille im 400 m-Lauf.

24.Aug.

1924

Der als Tempomacher für den deutschen Rekord laufenden Otto Peltzer engagierte Walter UFER (Bonner FV) erzielt beim Internationalen Sportfest in Charlottenburg 2:31,4 min über 1000 m.

24.Aug.

1924

Der Streit zwischen Sportlern und Turnern eskaliert derart, daß der Westdeutsche Spielverband für den vom Siegburger Turnverein angemeldeten Staffellauf "Rund um den Michelsberg" für alle Mitglieder des WSV ein Startverbot erlassen hat. Daraufhin übernimmt der VfL Siegburg die Ausrichtung.

 

 

Weiterhin in der Hand des Siegburger TV bleibt die Parallelveranstaltung auf dem Platz auf dem Brückberg. Interessant ist der 3000 m-Lauf, den der Gaumeister Heinrich NICOLAUS (TV Königswinter) in 9:42,5 min 3 m vor dem 16jährigen Josef PESCH (ATV Bonn) gewinnt.

21.Sep.

1924

Bonn ist Austragungsort der Leichtathletik-Gaumeisterschaften für Schwer-Athletik-Vereine. Interessant ist, daß die Leichtathleten wie beim Gewichtheben in Gewichtsklassen eingeteilt sind, u.a. gibt es im 100 m-Lauf 3 Gaumeister, und zwar im Leichtgewicht (11,8 sec), im Mittelgewicht (11,6 sec) und im Schwergewicht (11,8 sec).

12.Okt.

1924

Bei den Vereinsmeisterschaften des VfL Siegburg stellt Richard CLAUS (SpVgg Eitorf-Kelters) mit 369 Pkt. (Platz 30 in Deutschland) den ersten Kreisrekord im 10-Kampf auf. Allerdings ist die Reihenfolge anders : Vormittags : 100 m - Diskus - Hoch - 400 m, nachmittags der Rest. Die Punktwertung ist brutal, z.B. gibt es für seine 34,58 m im Speerwerfen 0 Punkte.

20.Dez.

1924

Anläßlich des Gauturntags in Köln teilt der Siegburger TV mit, daß für seine Sportler die hohe Arbeitslosigkeit schlimmer sei als die Geldentwertung. Der STV alleine beklagt 165 Erwerbslose.

 

 

 

15.Mrz.

1925

In Bad Honnef finden die Westdeutschen Waldlaufmeisterschaften statt, der Startschuß erfolgt mit einem zweiläufigen Gewehr. Platz 2 in der Mannschaftswertung belegt der VfL Siegburg. 3. über 5000 m bei den Junioren wird Hans REHSE (VfL Siegburg).

09.Apr.

1925

Der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung bestimmt, daß jeder Bewerber um ein Lehramt an Höheren Schulen mindestens 2 Wochenstunden Sportpraxis und 2 Wochenstunden Sportvorlesungen während zweier Semester belegen muß.

26.Apr.

1925

Bei den erstmals ausgetragenen Deutschen Waldlaufmeisterschaften der Turner in Rathenow bei Berlin erringt Heinrich NICOLAUS (TV Königswinter) die Bronzemedaille.

31. Mai

1925

LENZGEN (TV Königswinter) gewinnt beim Venusbergfest die 100 m in 11,2 sec.

21.Jun.

1925

Zur Feier der tausendjährigen Zugehörigkeit des Rheinlands zum Deutschen Reich finden in Bonn zwei Großstaffeln statt. Die Arndtstaffel vom Poppelsdorfer Schloß zur Godesburg gewinnt der VfL Siegburg, in der Siegfried-Staffel mit 11 Läufern, 1 Schwimmer und 3 Radfahrern von der Godesburg zum Drachenfels belegt der Bonner FV unter 23 Staffeln den 3. Platz.

28.Jun.

1925

Die DJK-Vereine spielen sich immer weiter in den Vordergrund. Beste Leistung in Bonn geht auf das Konto von Jakob SCHÄFER (DJK Alt-Godesberg) mit 11,3 sec über 100 m. Überall im Kreis sprießen jetzt Leichtathletik-Abteilungen der Deutschen Jugendkraft aus dem Boden. Alleine im Bereich der späteren Stadt Niederkassel gibt es seit 1925 6 DJK-Vereine : Siegrhein Mondorf, Rheinwerth Rheidt, Rheinkastell Niederkassel, Concordia Uckendorf, Ranzlede Ranzel und Freya Lülsdorf.

05.Jul.

1925

Otto von GROOTE (Bonner FV) verbessert beim akademischen Olympia in Bonn den Kreisrekord im Speerwerfen auf 52,80 m. von GROOTE ist Fußballer; beim BFV gibt es eine klare Jahreseinteilung, fast alle Fußballer machen von Juni bis September, der fußballlosen Zeit, Leichtathletik.

10.Jul.

1925

Beim akademischen Olympia der Hochschulen Köln, Bonn und Aachen in Köln siegt FREIENSTEIN im Schleuderballwerfen mit 52 m, PLEUSER im Schlagballwerfen mit 99 m.

18.Jul.

1925

Im 800 m-Lauf wird Walter UFER (Bonner FV) in Dortmund Westdeutscher Meister in 1:56,9 min. Im 400 m-Lauf wird er Vizemeister in 50,1 sec. Ebenfalls als Vizemeister verbessert sich die 3 x 1000 m-Staffel mit PLATE, KÖCKRITZ und UFER auf 7:59,0 min.

19.Jul.

1925

Bei den Niederrhein-Meisterschaften der Deutschen Jugendkraft wird Paul SCHEMUTH (DJK Adler 09 Bonn) in 54,5 sec Vizemeister über 400 m.

09.Aug.

1925

Erstmals wird mit einem Sportfest in Bornheim auch das Vorgebirge mit in die Leichtathletik einbezogen. Der Eitorfer Richard CLAUS (jetzt VfL Siegburg) gewinnt den Weitsprung mit 6,22 m.

16.Aug.

1925

Beim Länderkampf Westdeutschland gegen Holland (63 : 49) gewinnt Walter UFER (BFV) die 800 m in 2:00,8 min. International ist Deutschland zu dieser Zeit noch gesperrt.

23.Aug.

1925

In den Anfangsjahren waren die meisten Leichtathleten auch in anderen Sportarten erfolgreich. So wird Liesel BACH (ATV Bonn), unsere erste Kreisrekordlerin mit der 4 kg-Kugel,  bei den deutschen Schwimm-Meisterschaften der Turner in Frankfurt deutsche Meisterin im Springen vom 3 m-Brett. Ab 1930 sollte sie die erfolgreichste deutsche Kunstfliegerin werden, wurde 1934 sogar Europameisterin.

05.Sep.

1925

Dr. Peltzer läuft beim Internationalen in Düsseldorf mit 65,3 sec neuen Weltrekord über 500 m. 8 m hinter ihm wird Walter UFER (Bonner FV) in 66,4 sec Dritter.

15.Okt.

1925

Zum ersten Mal veröffentlicht die Fachzeitschrift "Der Leichtathlet" eine offizielle deutsche Bestenliste mit je 10 Nennungen, allerdings ohne Leistungen von Turnern. Aus unserem Kreis ist nur Walter UFER enthalten. Alle bis 1924 genannten Plazierungen sind von der Gemeinschaft Deutscher Leichtathletik-Statistiker rekonstruiert.

22.Dez.

1925

Den Wanderpreis für die beste Gesamtleistung im Rhein-Main-Saar-Verband erringt der aus dem VfL Siegburg hervorgegangene Stabhochspringer Hans BORNÉ (jetzt VfR Landau).

 

 

 

 

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Leichtathletik in Bonn und Rhein-Sieg-Kreis